Nur wenige Menschen heiraten aus einer Laune heraus, meist geht der Hochzeit eine längere Kennenlernphase inklusive Zusammenleben voraus. Einer repräsentativen Umfrage von TNS infratest zufolge sind 55% der Deutschen der Auffassung, dass man heiraten sollte, wenn man auf Dauer mit seinem Partner zusammenlebt. Doch sollte ein Zusammenleben wirklich immer mit einer Hochzeit besiegelt werden?
Im Laufe der Jahrzehnte hat sich die Einstellung der Menschen zur Heirat insgesamt sichtlich verändert. Dies wird nicht zuletzt durch die Tatsache deutlich, dass das durchschnittliche Alter bei der ersten Hochzeit mit den Jahren deutlich gestiegen ist. Männer heiraten mittlerweile mit durchschnittlich 32,7 Jahren und Frauen liegen mit 29,8 Jahren nur unwesentlich dahinter.
Früher wurde mit einer Hochzeit ein Bund für das Leben im wahrsten Sinne des Wortes geschlossen.
Für Frauen war eine Heirat oftmals die einzige Möglichkeit auf ein finanziell abgesichertes Leben. Durch gesellschaftliche Veränderungen, wie die Gleichberechtigung beider Geschlechter und die Berufstätigkeit der Frauen, hat die Ehe als Versorgungsmodell ausgedient. Wer sich heute für eine Hochzeit entscheidet, tut dies in erster Linie aus Liebe zu seinem Partner. Man möchte nicht nur sein Leben mit seinem Partner teilen – was auch ohne Trauschein möglich ist, sondern man hat den Wunsch, auch öffentlich zueinander zu gehören. Leider reicht eine Liebe, so groß und innig sie anfänglich vielleicht gewesen sein mag, nicht in jedem Fall für ein ganzes Leben. Eine Scheidung ist heute keine große Sache mehr und so lässt sich erklären, dass mittlerweile fast jede zweite Ehe wieder geschieden wird.
Daher ist es besonders wichtig, sich vor der Entscheidung für eine Hochzeit zu überlegen, ob man wirklich in guten wie in schlechten Zeiten zueinander stehen möchte. Die alte Weisheit „Drum prüfe wer sich ewig bindet“ hat immer noch ihre Berechtigung und nur wer bereit ist, bedingungslos zu seinem Partner zu halten, kann sich guten Gewissens für eine Hochzeit entscheiden.