Wenn man heutzutage einen Raum erhellen will, betätigt man einen Schalter und – schon hat man Licht. In grauer Vorzeit war das noch anders. Früher dienten Kerzen neben Fackeln, Öl- und Talglampen zur Lichterzeugung. Grundlagen für eine Kerze ist ein saugfähiger Docht, der zumeist aus geflochtenen Baumwollfäden besteht und Wachs. Als Wachs diente früher oft Bienenwachs. Heute bestehen Kerzen meist aus Stearin oder Paraffin, das aus Erdöl gewonnen wird. Kerzen werden hergestellt durch Kneten, Ziehen, Pressen, Giessen oder Wickeln.

Eine der ältesten Herstellungsmethoden ist das Kneten. Dabei wird das Bienenwachs mit den Fingern um den Docht geknetet und die Kerze durch das anschließende Rollen auf einer glatten Oberfläche in die richtige Form gebracht. Beim Ziehverfahren wird ein Dochtstrang so oft durch flüssiges Wachs gezogen, bis die gewünschte Dicke erreicht ist. Nach dieser Methode ist der Beruf des “Kerzenziehers” benannt. Preisgünstige Kerzen, Teelichte und Grablichter werden heute zumeist mit Kerzenpressen produziert. Nach der Wickelmethode werden Bienenwachskerzen hergestellt. Dabei werden die Wabenplatten vom Imker erwärmt und um den Docht gewickelt.

Kerzen spielen heute noch eine grosse Rolle im kirchlichen Umfeld. Man denke nur an die traditionelle Taufkerze, aber auch an die Kerze zur Kommunion. Oder an Grabkerzen, die vor allem an Allerheiligen gefragt sind. Das Anzünden einer Kerze ist in den religiösen Vorstellungen vieler Kulturen von Bedeutung. Eine brennende Kerze symbolisiert die Seele, die im dunklen Reich des Todes leuchtet. Die Altarkerzen oder das Anzünden der Osterkerze symbolisieren im Christentum die Auferstehung Jesu.

Aber auch zu festlichen Anlässen zu Hause sind Kerzen gefragt. Keine gelungene Tafel-Deko ist denkbar ohne festlichen Kerzenschimmer.

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